Funktionen des Waldes
Der Wald ist wichtig. Nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Tiere und Pflanzen. Der Wald erfüllt viele Funktionen, von denen wir Menschen in vielerlei Hinsicht profitieren. Entsprechend sollten wir unsere Wälder auch behandeln – pfleglich und nachhaltig. Je mehr wir über den Wald wissen, umso eher werden wir verstehen, dass wir Wald erhalten und nicht vernichten sollten. In Deutschland sind wir in der glücklichen Lage, dass jedes Jahr durch Erstaufforstungen neue Waldflächen entstehen und das der bestehende Wald durch die Forstwirtschaft nachhaltig genutzt wird. Es wird also nicht mehr Holz entnommen als nachwächst. So sind die vielfältigen Funktionen des Waldes auf Dauer für alle zu erhalten.
Wald produziert Sauerstoff
Bei der Photosynthese wird Sauerstoff an die Atmosphäre abgegeben. Ein Teil des Sauerstoffs wird allerdings nachts bei der Atmung vom Baum wieder verbraucht und in Form von CO2 abgegeben. Dennoch gibt der Baum mehr als Sauerstoff ab, als er selbst zum Leben benötigt. Laubwälder geben jedes Jahr 15 Tonnen Sauerstoff pro Hektar, Nadelwälder sogar bis zu 30 Tonnen pro Hektar und Jahr an die Atmosphäre ab. Ausgewachsene Buchen produzieren stündlich ca. 1,7 kg Sauerstoff. Eine Tagesproduktion entspricht etwa dem Sauerstoffbedarf von 64 Menschen.
Wald ist Lebensraum

Der Wald ist Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Von allen Landlebensraumtypen beherbergt der Wald die meisten Arten. Rund 4.300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6.700 Tierarten leben in unseren mitteleuropäischen Buchenwäldern. Zum Vergleich: In den tropischen Regenwälder leben rund 200.000 Pflanzen und viele Millionen Tierarten!
Nutzfunktion

Holz ist ein vielseitiger und CO2-neutraler Rohstoff, der bei einer nachhaltigen Nutzung unbegrenzt zur Verfügung steht. In Deutschland werden jedes Jahr ca. 60 Mio. Festmeter (Kubikmeter) eingeschlagen. Das ist weniger als nachwächst. Weitere Produkte des Waldes sind Beeren, Pilze, Kräuter und Wildfleisch, die aber wirtschaftlich nicht ins Gewicht fallen.
Erholungsfunktion

Der Wald wird von den Erholungssuchenden am stärksten als ursprüngliche Natur empfunden. Er bietet Ruhe, Entspannung und ein günstiges Erholungsklima. Die Waldluft ist nachweislich gesund, daher gehen viele Menschen “Waldbaden”. Aber auch für sportliche Aktivitäten wird der Wald in verstärkten Maße aufgesucht.
Die Schutzfunktionen des Waldes
Je nach Standort (im Gebirge, am Fluss, am Hang, in der Stadt) übernehmen Wälder Schutzfunktionen, die nicht nur für den Menschen sondern auch für Flora und Fauna von größter Wichtigkeit sind.
Wasserschutz + Grundwasserbildung
Wald leistet einen erheblichen Beitrag zum Wasserhaushalt. Der
Waldboden speichert große Mengen von Wasser und verhindert dadurch den
Oberflächenabfluss. Ist seine Speicherfähigkeit erschöpft, so fließt das
Wasser, durch den Boden gefiltert, ab und erhöht das erfassbare
Grundwasserangebot.
Ein Quadratmeter Waldboden speichert bis zu 200 Liter Wasser. Schmelz-
und Regenwasser versickern langsam und werden durch die gute
Filterleistung des Bodens zu sauberem Grundwasser, das zum Trinken meist
nicht mehr aufbereitet werden muss. Das Wurzelgeflecht der Bäume hält
den wertvollen Boden fest und leistet vor allem in Hanglagen einen
wichtigen Beitrag zum Erosionsschutz.

Die Trink- bzw. Grundwasseranreicherung ist unter Laubwäldern höher als unter Nadelwäldern.
Die Verdunstung ist bei Fichtenmonokulturen im Kronen- und Bodenbereich höher als im Buchenwald. Ein Beispiel zeigt die Unterschiede: