Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus L.)
Verbreitung
Der Bergahorn ist die am meisten verbreitete Ahornart in Deutschland. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Norddeutschen Tiefebene bis in die Zentralalpen auf 2000 m über N.N. Seine größte Verbreitung findet der Bergahorn in den mittleren und höheren Lagen der Gebirge. Er bildet zusammen mit der Eberesche häufig die Laubwaldgrenze. Als Begleitbaum ist er besonders in Linden-Ahorn-Mischwäldern, Schlucht- und Auwäldern und im Bergmischwald anzutreffen.

Knospe
Ca. 1 cm lang, eiförmig, grün mit braun-geränderten Knospenschuppen.
Blüte
Der Bergahorn wird im Bestand mit ca. 30-40 Jahren mannbar. Er blüht jährlich im April/Mai, in Hochlagen jedoch nur alle 2-3 Jahre. Die Blüten sind eingeschlechtig, zum Teil auch zwittrig. Die männlichen, weiblichen und zwittrigen gestilten Blüten bilden 8-15 cm lange, traubenartige, dichtblütige gelbgrüne, hängende Rispen.
Frucht
Die Früchte, kugelige Nüßchen, reifen im September/Oktober, sind kahl und zur Spitze hin breit gefächert. Die reifen Früchte bleiben bis November/Dezember am Baum und werden vom Wind verbreitet.
Borke
Die Borke ist in der Jugend glatt und wird im Alter schuppig, ähnlich einer Platane. Die Farbe variiert von graubraun bis gelbbraun.

Wurzelsystem
Auf gut durchlüfteten Böden bildet der Bergahorn ein Mittelding zwischen Herzwurzel und Senkerwurzel aus. Auffällig ist die hohe Feinwurzelintensität. Auf dichtgelagerten und sehr nassen Böden werden die Wurzeln in obere, besser durchlüftete Bereich verlegt, die Durchwurzelung ist aber dennoch beträchtlich und die Stabilität ist gut ausgeprägt. Windwurfgefährdet ist der Bergahorn nicht.
Standortansprüche
Beste Wuchsbedingungen zeigt der Bergahorn auf tiefgründigen, lehmigen, nährstoffreichen, gut wasserversorgten und humosen Böden; staunasse Böden hingegen meidet er und ist sehr empfindlich gegenüber Dürre und Spätfrösten (d.h. nach Austrieb der Blätter). Als einzige Edellaubholzart stellt der Bergahorn weniger Ansprüche an die Lichtverhältnisse. In der Jugend erträgt er sehr viel Schatten (d.h. er kann auch unter einem Kronendach gedeihen); im Alter hingegen werden die Ansprüche an die Lichtverhältnisse höher.
Holzeigenschaften
Die Edellaubbaumarten sind nicht nur durch ihre Standortansprüche gekennzeichnet sondern auch durch ihre feine Holzmaserung. Das Holz des Bergahorns zählt zu den wertvollsten Edellaubhölzern. Die Jahrringe sind gelblich-weiß bis weiß gefärbt; Splint und Kern setzen sich farblich nicht voneinander ab. Das Holz ist hart, aber leicht und sauber zu bearbeiten; besonders gut zum Schnitzen, Drechseln, Beizen und Polieren. Es schwindet nur gering, die Biegefestigkeit ist gut. Für den Außenbereich ist Ahornholz ungeeignet, da es nicht witterungsbeständig und somit anfällig gegenüber Pilzbefall ist.Aus dem Holz des Bergahorns werden Küchengeräte, Tischplatten, Möbel, Musikinstrumente und Parkett gefertigt.
Literatur
Das Kosmos Wald- und Forstlexikon
Erlbeck; Haseder; Stinglwagner- Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart
BLV Bestimmungsbuch
Ulrich Hecker BLV Verlagsgesellschaft