Douglasie (Pseudotsuga menziesii Franco)

Natürliche Verbreitungsgebiet

Die ursprüngliche Heimat der Douglasie sind die küstennahen Gebirge Nordamerikas (Kanada/USA). Nachdem sie 1827 von David Douglas nach England gebracht wurden, verbreiteten sie sich auch rasch auf dem europäischen Kontinent. In Europa wird die Douglasie häufig in Parkanlagen gepflanzt und auch forstlich an Standorten kultiviert, die für Fichte und Kiefer zu trocken bzw. zu nass sind.

Artenmerkmale

  • Höhe: 50-60 m, in Nordamerika fast doppelt so hoch!
  • Durchmesser: bis zu 200 cm, in Europa wird 100 cm aber kaum überschritten
  • Alter: Gebirgsdouglasie ca. 500 Jahre, Küstendouglasie bis 700 Jahre

Blätter/Nadeln

Die Douglasie gehört zu den immergrünen Nadelbäumen, die Nadeln sind dicht geschraubt und 2-3 cm lang. Sie sind flach, weich, biegsam, unregelmäßig oder deutlich gescheitelt und mittel- bis dunkelgrün oder blaugrün. Die zerriebenen Nadeln duften fruchtig-harzig nach Orangen/Zitrone . Ein gutes Erkennungsmerkmal.

Douglasie - junger Stamm
Douglasie – junger Stamm, typisch sind die Harzbeulen

Blüte

Die Douglasie wird im Freistand mit 15-20 Jahren, im Bestand mit 30-40 Jahren mannbar. Sie trägt dann alle 4-6 Jahre reichlich Samen.
Im April/Mai erfolgt die Blüte. Da die Douglasie „einhäusig“ ist blühen männliche und weibliche Blüten am selben Baum.
Die zierlichen männlichen Blüten sind zu Zapfen zusammengefasst, die zu mehreren am Ende der vorjährigen Zweige wachsen. Die Knospen sind rötlich, aufgeblüht gelb und etwa 1-1,5 cm lang, länglich eiförmig sowie nach unten gerichtet.
Die weiblichen Blüten befinden sich einzeln am Ende der vorjährigen Zweige, sind 1,5-2 cm lang, gelbgrün, eiförmig, mit rötlich weißen Schuppen.
Die Douglasie ist windblütig, d.h. der Samen wird durch den Wind zu den weiblichen Blüten getragen.

Frucht

Die Zapfen weisen eine Länge von 4 bis 10 cm und einen Durchmesser von 3 bis 3,5 cm auf. Zur Reifezeit im September hängen sie und fallen als Ganzes ab, wie bei der Fichte. Die Deckschuppen ragen weit über die Samenschuppen hinaus und sind an der Spitze dreizipfelig

Borke

In der Jugend ist sie grau-grün bis dunkelgrau, ziemlich glatt, mit vielen waagerecht verlaufenden Harzbeulen. Bei älteren Bäumen wird die Rinde zu einer grob rissigen, gefurchten, korkartigen dunkel- bis schwarzbraunen Borke, mit vielen helleren Rissen.

Standortansprüche

Die Douglasie ist ziemlich anspruchslos. Am besten gedeiht sie auf frischen, nährstoffreichen, lehmigen Böden. Sie bevorzugt regenreiche, luftfeuchte Klimalagen. Sie kommt aber mit weniger Feuchtigkeit zurecht als die Fichte.

Waldbauliche Eigenschaften

Im Forstbetrieb spielt die Douglasie wegen ihrer guten Holzeigenschaften und ihrer Schnellwüchsigkeit eine immer größere Rolle. Sie wird meist in kleinen Beständen rein angepflanzt, da sie in ihrer Jugend sehr schnell wächst und so mit anderen Bäumen unverträglich ist. Die Umtriebszeit (Dauer bis zur Fällung) beträgt ca. 80 Jahre, wenn Starkholz produziert werden soll sogar 120-140 Jahre. Im Zuge des Klimawandels mit trocknerer Vegetationszeit, wird sich vielerorts als Erstatz zur Fichte angepflanzt, auch unter Fichtenbeständen. Eine Mischung mit Laubbaumarten wie die Buche sollte immer angestrebt werden und kein Reinbestand.

Riesendouglasie in Nordamerika

Holzeigenschaften

Das Holz ist fest, weich, widerstandsfähig, witterungsbeständig trocknet langsam und schwindet/arbeitet nur wenig. Es hat einen hellbraunen Splint und einen rötlichen bis rotbraunen nachdunkelnden Kern. Es wird u.a. verwendet für Eisenbahnschwellen, Hopfenstangen, Pfosten, Fässer und Türen. Abfallholz wird zu Papier und Pappe verwertet sowie zur Terpentingewinnung.
Douglasien finden auch als Weihnachtsbäume Verwendung.

Literatur

Das Kosmos Wald- und Forstlexikon
Erlbeck; Haseder; Stinglwagner- Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart
BLV Bestimmungsbuch
Ulrich Hecker BLV Verlagsgesellschaft